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Tasmanien: Die etwas andere Inselwelt

Tourism Tasmania © Jess Bonde

Wunder gibt es immer wieder, zumindest auf Tasmanien. Grün und schroff, sanft und exotisch – Australiens kleinster Bundesstaat punktet mit der Vielfalt eines Kontinents. Südlich von Melbourne gelegen, überrascht die Insel noch mit echter Wildnis, großartigen Naturerlebnissen und regionalen Spitzenprodukten. Damit es ein Refugium für Genießer, Pflanzen und Tiere bleibt, ist mehr als ein Drittel als Nationalpark geschützt oder gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die folgenden  Naturwunder sollten auf jeder Tasmanien-Bucket-List stehen. 

1. Eine Welt für sich: Tasmaniens kühler Regenwald  

Wer Regenwälder nur mit Hitze und Feuchtigkeit in den Tropen gleichsetzt, der irrt. So lockt mit dem gemäßigten Regenwald auf Tasmanien ein einzigartiges und facettenreiches Ökosystem – das artenreichste seiner Klimazone. Die Kombination aus Höhenlage und Niederschlägen ermöglicht ideale Lebensbedingungen für Flora und Fauna. Zu den Highlights zählen die Riesen-Eukalypten, die als höchste Laubbäume weltweit gelten. Weitere uralte Baumarten, die ebenfalls nur noch in Südaustralien vorkommen, ergänzen die Pflanzenwelt, beispielsweise die Huon Pine und die Celery-top-Pine. Aber auch für uns Menschen ist der Regenwald überlebenswichtig, denn er ist ein riesiger Kohlenstoffspeicher und bindet mehr klimaschädliche Gase als andere Wälder der Erde.

Tipp: Die Tour zum Cape Hauy gehört zu den schönsten und spektakulärsten Mehrtageswanderungen Tasmaniens. Die überwältigende Aussicht erleben Urlauber:innen aber auch als Tageswanderung.

© Tourism Tasmania / Rob Burnett

2. Mehr als Teufel im Paradies: Tasmaniens Tierwelt 

Weite Wildnis und große Nationalparks – Tasmanien ist ein Eldorado für Tiere. Kein Wunder, dass sich im australischen Bundesstaat zahlreiche bedrohte Arten finden. Zu den bekanntesten Inselbewohnern zählen der Tasmanische Teufel sowie das Schnabeltier. Viele Tierarten leben sogar ausschließlich dort, wie der Tüpelbeutelmarder, das Tasmanische Pademelon und das Bürstenkänguru. Charakteristisch für Tasmanien und Australien ist auch das Wallaby, bei dem viele nicht gleich wissen, ob es ein Känguru ist oder nicht. Tatsächlich handelt es sich um eine kleine Känguruart, die maximal 80 Zentimeter groß wird. Nicht verpassen sollten Tasmanien-Reisende die seltenen weißen Wallabys, die auf Bruny Island heimisch sind. Mit ihrem schneeweißen Fell und den roten Augen gehören die Albinos zu den Wundern der Natur. Dank ihres Niedlichkeitsfaktors und des Mangels an natürlichen Feinden konnten sie sich dort gut etablieren.

Tipp: Um die weißen Wallabys zu beobachten, empfiehlt sich speziell die Adventure Bay im Nordosten Bruny Islands. Besonders aktiv sind die Beuteltiere während der Abenddämmerung.

© Tourism Tasmania / Nick Osborne

3. Hoch hinaus: Zwischen Stein und Meer 

„Stell dir ein Streichholz vor – vergrößere es hunderte Male, bis es 70 Meter hoch und vier Meter dick ist. Platziere es allein im Meer“, so beschrieb Erstbesteiger John Ewbank den Totem Pole am Cape Hauy.  Für Sportbegeisterte ist der dünnste frei im Meer stehende Turm der südlichen Hemisphäre ein Kletter-Eldorado, für alle anderen Urlauber:innen ein eindrucksvolles Fotomotiv. Geologisch gesehen stellt es ein Wunder dar, dass die Felsnadel noch steht. Übrigens: Der Totem Pole besteht aus Dolomit, einer dunkelgrauen bis braunen Basaltsorte, die härter als Granit ist und zwei Drittel der Felsen Tasmaniens ausmacht. Auch den markanten Dolorit-Turm umgibt eine Vielzahl weiterer Felsformationen.

Tipp: Die Tour zum Cape Hauy gehört zu den schönsten und spektakulärsten Mehrtageswanderungen Tasmaniens. Die überwältigende Aussicht erleben Urlauber:innen aber auch als Tageswanderung.

© Tourism Tasmania / Toby Story

4. Eine Welle aus Wellen: Surfen auf der Unsurfbaren

An der Südspitze der Tasmanischen Halbinsel, buchstäblich am Ende der Welt, befindet sich einer der außergewöhnlichsten Surfspots. Bis zu zehn Meter ragt die sogenannte Shipstern-Bluff-Welle in die Höhe. Insider nennen sie auch Devils Point. Nicht ohne Grund. Denn: Durch enorm starke, sich ständig verändernde Innenformationen hat jede Welle ein einzigartiges Erscheinungsbild, das eine Einschätzung unmöglich macht. Eine Welle aus Wellen. Nur erfahrene Big-Wave-Surfer sollten daher ins Line-up paddeln, allen anderen stockt von der Küste aus der Atem. Und wie entstehen die Riesenwellen? Auslöser sind Tiefdruckgebiete, die vom Südpol kommend Richtung Norden ziehen – vorbei an der Küste Tasmaniens.

Tipp: Wer die Welle von Land aus beobachten möchte, erkundet den Cape Raoul Track. Die Wanderung führt durch ungezähmte Natur und bietet keine großen Schwierigkeiten – außer der Länge. Hin und zurück sollte man fünf bis sechs Stunden einplanen.  

© Stu Gibson

5. Kraft tanken: Eine Insel mit Frischluft-Garantie

Tief einatmen. Pause. Vollständig ausatmen. In Tasmanien wird das Atmen zu etwas ganz Besonderem. Nachweislich verfügt die Insel über die sauberste Luft der Welt. Und die fühlt sich ohne Zweifel frisch an. Wissenschaftler messen dies bereits seit mehr als 40 Jahren in der Cape Grim Baseline Air Pollution Station, doch auch Laien erkennen die saubere Luft mit bloßem Auge. So wirken Licht und Farben intensiver und es gibt keinen Smog. Als Ursache gelten hauptsächlich die Westwinde der Roaring Forties, der Luftströmungen zwischen dem 40. und 50. Breitengrad. Über 15.000 Kilometer wehen sie über das Meer, ehe sie in Tasmanien auf Land treffen.

Tipp: Von der sauberen Luft profitieren neben Asthmatikern und Fitnessfans auch Fotografen. Je weniger Partikel sich in der Luft befinden, desto klarer werden die Aufnahmen. Ideale Voraussetzungen also für Reisefotos und die Social-Media-Begleitung.  

© Tourism Tasmania / Melissa Findley

6. Geheimnisvolle Lichter: Die Aurora Australis 

Hundert Mal mehr Sterne als auf der Nordhalbkugel, Meteorschauer, Staubschweife und Nebel – dank der sauberen Luft ermöglicht der tasmanische Nachthimmel einzigartige Lichtschauspiele. Der weltweit beste Blick auf die Milchstraße ist nur eine von vielen Attraktionen. Ein beeindruckendes Erlebnis sind die Südlichter, die Aurora Australis, die den Nachthimmel in grünen, blauen, violetten und roten Tönen erleuchten. Wie ein gleißendes, buntes Lichtband ziehen sie sich über den Horizont und spiegeln sich auf der Meeresoberfläche. Am besten lässt sich dieses Phänomen von Mai bis September beobachten, doch auch in den restlichen Monaten stehen die Chancen gut, die südlichen Polarlichter zu sehen.

Tipp: Wer das Lichtspektakel mit etwas Glück fotografieren möchte, erklimmt den Mount Wellington, nicht weit von Hobart entfernt. Aber auch Bruny Island und Satellite Island bieten tolle Aussichten. 

© Luke Tscharke

7. Erlesen und exklusiv: Die Natur genussvoll erleben 

Ob im Regenwald oder am Strand, wer die Landschaft erkundet, bekommt irgendwann Hunger. Mit seinem gemäßigten Klima, der reinen Luft und dem sauberen Wasser bietet Tasmanien alle Zutaten für erstklassige Produkte. Zu diesen zählen schmackhafte Meeresfrüchte wie Austern, Jakobsmuscheln und Langusten sowie Milchprodukte und preisgekrönte Weine. Hervorzuheben ist der tasmanische Leatherwood-Honig, bekannt für sein würzig-kräftiges Aroma und seine antibakteriellen, heilenden Eigenschaften. Gewonnen wird er aus dem Nektar der weißen Blüten des Leatherwood-Baumes, der nur sechs bis acht Wochen pro Jahr blüht. Eine echte Rarität, denn der Leatherwood-Baum, die Tasmanische Scheinulme, wächst nur in den Regenwäldern Tasmaniens. (25-08-23)

Tipp: Besonders viele Leatherwood-Bäume stehen im Cradle Mountain Lake St Clair Nationalpark im Herzen Tasmaniens. Wenn sie zwischen Frühling und Sommer blühen, verströmen sie einen intensiven Duft.  

Beutelteufel (Tasmanischer Teufel) – © Tourism Tasmania

 

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